Frühjahrsdurchsicht

Wenn die Temperaturen steigen, löst sich die Winterkugel im Bienenstock auf. Die Königin beginnt mit der Eiablage und die Bienen nutzen das wärmere und sonnigere Wetter, um ihre Kotblase zu leeren.

Der Reinigungsflug ist für den Imker das Zeichen, dass an einem sonnigen Tag bei 12°-15°C der Frühjahrsputz ansteht. 

 

Der folgende Film zeigt eine Begutachtung nach der Auswinterung.

Zuerst sollte das Werkzeug überprüft, gereinigt und ggf. repariert sein.

Gut gepflegtes Werkzeug kann dem Imker fast sein ganzes Imkerleben (bei vielen über 20 Jahre) dienlich sein.

Der Smoker kann in einem Eimer mit Waschsoda ein paar Tage eingeweicht werden. Danach lässt sich der Ruß gut lösen. Der Besen lässt sich mit einer Ölseife, z.B. Olivenölseife, auswaschen. 

 

Am Volk:

Dem Volk wird etwas Rauch gegeben.

Dann werden die Bruträume beiseite gestellt und der Boden gereinigt. Das Mäusegitter wird entfernt. Der obere Brutraum kommt nun nach unten. Alte, dunkle Waben, werden durch Mittelwände ersetzt. Rechts und links vom Brutnest werden je eine der restlichen Futterwaben eingehängt, falls es noch mal kalt wird. Je nach Volksstärke bleiben bis zu 4 Futterwaben im Volk. Der zweite Brutraum (falls benötigt) wird ebenfalls von Altwaben befreit und mit Mittelwänden und ggf. den weiteren 2 Futterwaben bestückt.

 Im April, wenn die Kirsche blüht und die Honigräume aufgesetzt werden, kommen alle dann noch im Volk existenten Futterwaben  ins Lager . Sie dienen später der Fütterung der Ableger.

 

Milchsäurebehandlung:

ACHTUNG: Die Behandlung im Frühjahr ist nach wie vor nur dann möglich, wenn ein Volk NICHT in die Honigproduktion geht. Ein Besprühen mit Milchsäure hat sich jedoch seit Jahren bewährt, wenn diese im Februar !!, also sehr lange vor dem Aufsetzen der Honigräume durchgeführt wird. Das Überleben der Völker bekommt dadurch tatsächlich eine deutlich größere Chance (10 Jahre eigene Erfahrung). Es muss jedoch laut Honigverordnung sichergestellt sein, dass keine Rückstände in den Honig geraten.

 

Die Arbeit sollte umsichtig, aber zügig erfolgen. Altwaben werden eingeschmolzen.

Hat ein Volk im Winter seine Königin verloren und ist ggf. drohnenbrütig, kann es vor ein anderes Volk abgefegt werden.

Wie das gemacht wird, zeigt dieses Video von Selbstversorger Rigotti sehr schön.

Verliert das Volk im Sommer seine Königin, wird der Kasten zur Seite gestellt. Ein neuer Kasten mit neuer Kö im Käfig, und einer Futterwabe kommt an den alten Platz. Dann wird das Volk davor gefegt. Die Brutwaben können wieder dazu gehängt werden, wenn das Volk eingelaufen ist.

 

 



Notfütterung

Sollte sich  nicht genügen Restfutter im Volk befinden, muss unbedingt gefüttert werden. Besonders, wenn das Frühjahr noch nicht recht in Gange kommt und die Temperaturen lange unter 10°C bleiben. Im März und April brauchen die Bienen ca. 5 kg pro Monat.

Gefüttert wird flüssig, in Futtertaschen oder auch per Marmeladenglas. Dieses wird mit Löchern im Deckel umgedreht auf das Volk gestellt (Leerzarge, Folie mit Ausschnitt für das Glas). Die Fütterung muss regelmäßig kontrolliert werden.

Achtung Klimawandel!

Aktuelle Klimaveränderungen fordern den Imker heraus. Daher ist es wichtig, schon ab Anfang Februar den Langzeitwetterbericht im Auge zu haben. Hier in Norddeutschland können wir sehr unterschiedliche Wetterereignisse im Frühjahr vorfinden.

Hatten wir im Jahr 2013 bis Ende März starke Fröste und konnten gar nicht an die Bienen (außer Notfütterung), war es in 2019 im Februar warm, im März kalt und nass. Der aufmerksame Imker hatte also seine Bienen schon im Februar durchgesehen.

In 2020 sieht es anders aus. Wir hatten zwar einen warmen Winter, doch Februar und März bleiben überwiegend unter der 10° Grenze.

 

 


Futterkranzprobe

Download
Formular Futterkranzprobe
Formular zur Einreichung der Futterkranzprobe beim Landeslabor Neumünster
Untersuchung_06_AmerikanischeFaulbrut.pd
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Bei der Durchsicht wird auch gleich die Futterkranzprobe gemacht. So weiß der Imker, dass seine Völker gesund ins Jahr starten. Auch Ableger und Völker vom Vorjahr können nun unbedenklich verkauft werden.

Es können max. 6 Völker in einer Probe zusammengefasst werden.

 

Vorgehensweise:

1. Gefrierbeutel, bis zu 6 Eßlöffel, Formular, 2. Gefrierbeutel, Versandtasche

Mit je einem frischen Löffel wird über dem jungen Brutnest etwas Honig ausgelöffelt. Der Löffel sollte gut gefüllt sein. Ab in die 1. Tüte.

So wird mit jedem Volk verfahren. Den Beutel immer etwas schließen, sonst ist er schnell voller Bienen.
Die Futterkranzproben im 1. Beutel gut verschließen (ohne Löffel!) und mit Adressaufkleber versehen.

Diesen Beutel zusammen mit dem Formular in Beutel 2 geben. Alles zusammen in der Versandtasche nach Neumünster schicken.

Das Probenergebnis kommt vorab per Email und anschließend per Post. 

 


Honigräume

Wenn die Kirsche blüht, werden die Honigräume aufgesetzt. Von nun an wird jedes Volk einmal in der Woche durchgesehen und die Schwarmstimmung im Auge behalten.

Drohnenwaben werden geschnitten, sobald sie verdeckelt sind.

Dazu mehr unter: Sommer

 

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